Versuch R.H, 4.40 mn, 2011 (Ausschnitt)
"Im Frühling dieses Jahres kam ein junger Mann auf mich zu. Er sei im letzten Winter in der UPK (Psychiatrische Universität Klinik) gestrandet. Er habe sich in seiner Gruppe innerhalb der Kunsttherapie vorstellen müssen. Er stellte dort eine kleine Performance dar. Es ging um die Masken, die man trägt, ablegen würde, könnte, nicht könnte oder muss. Jetzt ist sein Aufenthalt zu Ende. Er fragte mich, ob ich bereit wäre, im Nachhinein Bilder dazu zu schaffen. (cg)
Claire Guerrier hat für die Aufgabe ein einfaches Arrangement gewählt. Durch eine Off-Stimme wird die Situation erzählt, in der der Protagonist steht, und dazu sehen wir, wie der Mann in einen Teich oder ruhigen Fluss steigt, schwimmt, wieder herauskommt und über einen Feldweg davongeht. Dazu kommen sowohl auf der Bild- wie Tonebene behutsam Brechungen, Überblendungen und Verfremdungen. Die Einstellungen werden durchlässig für ein Nachdenken über Gesehenes und Gehörtes. Insbesondere das ausführlich verwendete Motiv des lebendigen Spiels der Lichtspiegelungen, das den schweren Körper, den Menschen kontrastiert, der einmal, in Nahaufnahme, länger als üblich innehält, später zwar Schwimmbewegungen vollführt, durch die mitziehende Kamerabewegung aber nicht vom Fleck zu kommen scheint. Illustriert das Bild eine Verschnaufpause in einer belastenden Zeit, oder eine Form des sich endlich fallen lassen Könnens, oder tönt sich, insbesondere in den Totalen, eine Auflösung, ein Aufgeben, an? Neben der Person schweben manchmal einzelne Buchstaben im Wasser, wie Verweise auf das Zerfallen der Texte, des Sinns - sie bewegen sich in den Wellen, leicht, nicht dramatisch. "
Thomas Heimann" , Kurator Regionale 12.
Claire Guerrier hat für die Aufgabe ein einfaches Arrangement gewählt. Durch eine Off-Stimme wird die Situation erzählt, in der der Protagonist steht, und dazu sehen wir, wie der Mann in einen Teich oder ruhigen Fluss steigt, schwimmt, wieder herauskommt und über einen Feldweg davongeht. Dazu kommen sowohl auf der Bild- wie Tonebene behutsam Brechungen, Überblendungen und Verfremdungen. Die Einstellungen werden durchlässig für ein Nachdenken über Gesehenes und Gehörtes. Insbesondere das ausführlich verwendete Motiv des lebendigen Spiels der Lichtspiegelungen, das den schweren Körper, den Menschen kontrastiert, der einmal, in Nahaufnahme, länger als üblich innehält, später zwar Schwimmbewegungen vollführt, durch die mitziehende Kamerabewegung aber nicht vom Fleck zu kommen scheint. Illustriert das Bild eine Verschnaufpause in einer belastenden Zeit, oder eine Form des sich endlich fallen lassen Könnens, oder tönt sich, insbesondere in den Totalen, eine Auflösung, ein Aufgeben, an? Neben der Person schweben manchmal einzelne Buchstaben im Wasser, wie Verweise auf das Zerfallen der Texte, des Sinns - sie bewegen sich in den Wellen, leicht, nicht dramatisch. "
Thomas Heimann" , Kurator Regionale 12.